Sich als Gruppe zu bezeichnen bedeutet nicht tatsächlich auch eine Gruppe zu sein. So benötigt es bestimmte Kriterien, um eine echte Gruppe und beispielsweise keine Pseudo-Gruppe darzustellen. Zusätzlich bedarf es bestimmten Rahmenbedingungen, um die Vorteile und Effektivität einer Gruppe zu maximieren und sie nicht ins Gegenteil zu lenken.
In einer sich ständigen transformierenden Welt spielt die Motivation und Zielsetzung eine entscheidende Rolle. Für sich stehend haben diese zwei Komponenten eine große Power. Vereinigen sich die gemeinsamen Ziele und Motivationen innerhalb einer Gruppe ist diese Power durchschlagend. Verbinden sich mehrere Personen mit ähnlichen Zielen und Motivationen entsteht eine Art Superhirn (die Intelligenz von mehr als zwei Personen verknüpft) und damit einhergehend eine ultimative Lösungs- und Veränderungskompetenz.
Was sind Gruppen?
Gruppenarbeit spielt in unserer heutigen Arbeitsgesellschaft eine wichtige Rolle. Themen wie Industrie 4.0 beschäftigen die Unternehmensleitung wie auch die Mitarbeiter. Um die komplexen Anforderungen bewältigen zu können, wird oft auf das Konzept Gruppenarbeit zurückgegriffen
Ab wann sprechen wir von einer Gruppe?
- Es besteht ein gemeinsames Ziel
- Der Umgang untereinander ist durch versteckte oder offene Regeln festgelegt
- Jede Person in der Gruppe hat eine bestimmte Position und Rolle
- Es besteht ein gewisser Zusammenhalt in der Gruppe und dadurch grenzt diese sich von außen ab
Eine zentrale Rolle der Gruppenarbeit ist die Häufigkeit, in der die Gruppenmitglieder sich gemeinsam austauschen.
Oftmals wird Gruppenarbeit als ein Wundermittel – die Lösung für ALLES präsentiert.
Was denken Sie – ist Gruppenarbeit eine Wunderwaffe, mit der sich alle Probleme beseitigen lassen?
Gruppenarbeit und deren Vorteile
Die Gruppenarbeit wird oftmals als Wundermittel bezeichnet. Und natürlich hat sie auch Vorteile, die man nennen sollte:
- Besonders komplexe Probleme können sehr gut gelöst werden, da viele verschiedene Kompetenzen zusammenkommen.
- Ebenso gilt: Geteiltes Leid ist halbes Leid [Symbol] So hat man in der Gruppe immer eine soziale Unterstützung – vor allem bei schwierigen Aufgaben ist das besonders wichtig.
- Ganz nach dem Motto „Zusammen sind wir stark“ werden Entscheidungen einer Gruppe von außen besser akzeptiert als Einzelentscheidungen.
- Ebenso kann der wahrgenommene Stress verringert werden und dadurch wird die Motivation erhöht.
Also worauf warten Sie noch – erledigen Sie ihre nächste Aufgabe nicht im Alleingang, sondern in der Gruppe!
Das A&O der Effektivität – die Gruppenzusammensetzung
Sie hatten bestimmt schon einmal das Gefühl als Teil einer Gruppe fehl am Platz zu sein. Doch wie kommt das?
Damit eine Gruppe effektiv sein kann, sollte in jedem Fall die Zusammensetzung wohlbedacht stattfinden.
Was denken Sie – sollten sich die Gruppenmitglieder eher in ihren Fähigkeiten oder ihrer Persönlichkeit ähneln, sodass die Gruppe effektiv ist?
Match und Mismatch – doch wobei?
Die Ineffektivität einer Gruppe liegt oftmals in der Zusammensetzung der Personen innerhalb der Gruppe.
Dabei sollten zwei Aspekte beachtet werden:
1) Gleich und gleich gesellt sich gern
Dabei ist es sehr wichtig, dass sich Personen innerhalb der Gruppe in ihrer Persönlichkeit ähneln. Gibt es hier zu große Unterschiede führt das zu einer schlechten Kommunikation und Konflikten innerhalb der Gruppe.
2) Gegensätze ziehen sich an
Besonders wichtig ist es, dass sich die Gruppenmitglieder hinsichtlich ihrer Fähigkeit und Qualifikationen unterscheiden. Kommen viele verschiedene Eindrücke und Sichtweisen zusammen ist das ganz besonders effektiv.
Wenn Sie also das nächste Mal in einer Gruppenarbeit sitzen und sich fragen, wieso es einfach nicht klappt – dann prüfen sie, welche sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich zwischen den Personen finden lassen.
Brainstorming – wer kennt es nicht?
Das erste Treffen einer Gruppe steht an und man versucht neue Ideen und Themen vorzubringen – was wäre da nicht besser geeignet als Brainstorming.
Beim Brainstorming wird alles eingebracht, was einem in den Sinn kommt. Dabei werden die Ideen von den anderen Teilnehmern nicht kritisiert und es sollen so viele Ideen wie möglich generiert werden. Um noch bessere Ideen zu erhalten, können die eingebrachten Ideen aufgegriffen und verbessert werden.
Das hört sich doch super an und sollte also auch sehr effektiv sein – was denken Sie?
Brainstorming – Wenn, dann …
Untersuchungen zeigen, dass einzelne Personen bessere Ideen und Brainstorming-Gruppen mehr Ideen generieren.
Doch woran liegt das?
Die Regeln des Brainstormings klingen plausibel – dennoch tickt der Mensch in sozialen Begegnungen anders. Dabei spielen Bewertungsängste eine wichtige Rolle. Oftmals werden Ideen nicht preisgegeben, da Personen Angst haben sich zu blamieren.
Außerdem kann es durch die vielen anwesenden Personen zu einem Motivationsverlust kommen, da genug andere Personen da sind, um Ideen zu präsentieren.
Ein wichtiger Aspekt ist, dass nur eine Person sprechen kann und die anderen währenddessen ihren Gedanken festhalten müssen. In Fachkreisen wird das ‚Production blocking‘ genannt.
Was denken Sie – welcher der genannten Aspekte senkt die Effektivität von Brainstorming am meisten?
Brainstorming und ‚Production blocking‘
Die größten Einbußen beim Brainstorming entstehen dadurch, dass, während eine Person ihre Ideen preisgibt, alle anderen ihren Gedanken für einen Moment festhalten müssen und dennoch aktiv zuhören sollten.
Um Brainstorming wirklich effektiv zu machen, gibt es zwei Optionen:
- Entweder sammelt jede Person vor der Gruppenarbeit Ideen für sich und im Anschluss werden in der Gruppe alle Ideen besprochen.
- Oder die Teilnehmer tippen die Ideen in ein Programm ein. Diese werden dann anonym angezeigt und können unvoreingenommen diskutiert werden.
Probieren Sie beim nächsten Brainstorming die Ideen aus.